CDU Stadtverband Harsewinkel

Stellungnahme der CDU zu den schulpolitischen Entscheidungen im SKS

Pressemitteilung

Die Schülerzahlen in Harsewinkel steigen deutlich und wir wollen die beste Beschulung für alle Kinder sicherstellen.
Im SKS wurden gestern die Weichen für die Schulentwicklung in Harsewinkel in den nächsten Jahren gestellt.

Neben einer sehr guten Entscheidung zur Lösung des Raummangels am Gymnasium, die einstimmig getroffen wurde, wurde leider im Bereich der weiterführenden Schulen auch eine, aus unserer Sicht ganz falsche Entscheidung getroffen und für die Kardinal-von Galen-Grundschule gibt es eine gute Lösung, die jedoch noch mit einem großen Fragezeichen versehen ist.

 

Doch zur Chronologie der Sitzung:

1. Die Schülerzahlen an der Gesamtschule werden in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Geplant und gebaut wurde diese Schule für 6 Klassen pro Jahrgang. Die derzeitige Prognose beläuft sich auf 8 Klassen pro Jahrgang. Da stellen sich zwei Fragen. Wollen wir eine derartig große Schule? Und wie kann man den Mangel an Unterrichtsräumen beseitigen?

Für uns steht fest, dass wir diese Schulgröße nicht wollen. Schon allein die Vorstellung von Einschulungsfeiern für über 200 Kinder, mit Eltern, Paten oder Großeltern, da sind mal schnell über 500 Personen (sehr vorsichtig geschätzt) zusammen, sorgt bei uns für Bauchschmerzen. Das sind Massenveranstaltungen ohne jegliche Nähe.

Die Lösung soll jetzt sein, die Klassen 5 und 6 an einen neu zu bauenden 2. Standort an der Thomas-Mann-Straße auszulagern.

Das bringt zwar für räumliche Entzerrung an der Gesamtschule, doch was bedeutet das im Alltag?

Pendelarbeitsplätze für Lehrer und Schulsozialarbeiter, deren Arbeitstag von hektischem hin und her zwischen 2 Standorten geprägt ist, dürften die pädagogische Arbeit deutlich erschweren und auf dem ohnehin hart umkämpften Fachkräftemarkt nicht zur Attraktivitätssteigerung der Schule führen.

Auch die Beschulung der Kinder mit Handicap sehen wir in so großen Einheiten gefährdet.

Warum verweigern sich Verwaltung, SPD, Grüne und FDP einer offenen Diskussion über eine neue weiterführende Schule?

Reflexartige Abwehrhaltung verbunden mit dem Vorwurf, wir wollten die Gesamtschule beschädigen ist aus unserer Sicht hier völlig fehl am Platz.

Ganz bewusst haben wir eine OFFENE Diskussion über die Schulform vorgeschlagen und wollten die Eltern mit einbeziehen in die Entscheidung.

Der Vorwurf der SPD, Eltern zu befragen sei Scheindemokratie, ist an Arroganz kaum zu überbieten.

Offenbar sind Eltern gut genug, Kommunalpolitiker zu wählen, nicht jedoch, ihre Meinung zur Entwicklung der Schullandschaft in unserer Stadt zu Gehör zu bringen.

 

2. Die Kardinal-von Galen Schule soll vierzügig werden. In dieser Schule fehlen seit Jahren Räume und werden immer wieder neue Kompromisse gesucht und Ausbaupläne verschoben.

Nun endlich soll ganz neu gebaut werden. Das wird von allen Parteien befürwortet.

Doch soll dieser Neubau ausgerechnet auch an der Thomas-Mann-Straße entstehen.

Mit der Entscheidung, die 5. und 6. Klasse der Gesamtschule dorthin auszulagern und dem dort schon existierenden Kindergarten, wird hier ein Ballungsraum für etwa 900 Kinder plus Lehrer und Erzieher entstehen.

Damit ist die Idee von der räumlichen Entzerrung dann auch dahin.

 

3. Die gute Nachricht ist, dass durch einen Neubau der KvG die bisher von der Grundschule genutzten Räume nach etlichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen dem Gymnasium zur Verfügung stehen werden. So ist zumindest für diese Schule eine richtig gute Entscheidung getroffen.

 

 

Zusammenfassend bleibt zu sagen. Es ist schön, dass unsere Stadt wächst und wir viele Kinder zu beschulen haben, die die Fachkräfte von morgen für unsere Unternehmen und Handwerksbetriebe sind.

Es stellt uns vor gewaltige Herausforderungen, für die jetzt zweistellige Millionenbeträge aufgewendet werden müssen, die wir nicht haben und für die wir uns verschulden müssen.

Die Schulen, die jetzt neu gebaut werden, sind für Experimente zu teuer.

Mit dem Schulraum, der jetzt entsteht werden wir für die nächsten Jahrzehnte leben müssen.

Hier werden Generationen zur Schule gehen.

 

Warum wird eine vorurteilsfreie offene Diskussion über eine dritte weiterführende Schule unter Einbeziehung der Bevölkerung oder wenigstens der Eltern von den anderen Parteien einfach abgelehnt?

Ob es eine zweite Gesamtschule mit einem anderen Schwerpunkt wäre, eine Sekundarschule oder eine Realschule, mit jeder dieser Schulen wären wir für die Zukunft besser gerüstet.

Und die Entscheidung von Eltern für die Bildung ihrer Kinder würde von einem „Entweder-Oder“ zu einer tatsächlichen Wahlmöglichkeit.

Mit der aktuellen Situation bietet sich uns eine einmalige Möglichkeit, die Bildungslandschaft in Harsewinkel und damit die neigungsorientierte Beschulung unserer Kinder zu optimieren. Deshalb sehen wir in der Gründung einer dritten Schulform eindeutig mehr Chancen als Risiken. 

Harsewinkel wird weiterhin wachsen. Wie groß soll die Gesamtschule denn noch werden?

Natürlich bedeutet eine weitere Schule Konkurrenz für die Gesamtschule. Aber Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Geschickte Profilbildung und attraktive Kurswahlen sowie kleinere Systeme können die Attraktivität aller Schulen ausmachen. 

Gesunde Arbeitsverhältnisse für die Pädagogen. Klasse statt Masse. Näheverhältnisse ermöglichen für alle, Schulleiter, Lehrerkollegium, Elternhaus, Schülerschaft und auch Schulsozialarbeit.

Das sollte Ansporn für uns alle sein.

Der Rat soll am 6. Dezember abschließend in dieser Sache entscheiden.

Wir werben weiter für Elternbeteiligung und Offenheit in der Diskussion.